Woche 6-8, Nellie und Gedanken
Diese Wochen habe ich nicht mehr separat gebloggt, sondern direkt unter dem C-Wurf eingestellt. Dort finden sich mittlerweile alle wichtigen Ereignisse, Daten und Fotos von Nellie, Pepe und Mutti Kato und Papa Lewis.
Pepe wird noch etwas bleiben – er wird später abgeholt von seiner Familie. Das passt ganz gut auf allen Seiten, denn Nellie ist schließlich auch noch da. Nellie wurde von ihrer letzten Interessentin versetzt, die sich anscheinend parallel in einer anderen Zuchtstätte beworben und Nellie kurz nach der AEP abgesagt hat.
Such is life – aber auch gut so, denn ich bevorzuge Menschen, die sich genau für meinen Welpen entscheiden und nicht sich nicht parallel bei x anderen Zuchtstätten beworben haben und den ersten Welpen nehmen, den sie kriegen. Das ist weder mir noch dem Welpen fair gegenüber.
Kurzum: Nellie ist wieder auf der Suche nach ihren Menschen.
Ich habe bereits ganz liebe Menschen getroffen, die Nellie einen wunderbaren Platz bieten würden, allerdings nichts mit Ausstellungen und Zucht am Hut haben. Ist für mich absolut ok, wenn jemand das nicht möchte. In Nellies Fall jedoch wünsche ich mir eine entsprechende Förderung, da sie die einzige Hündin aus einem Wurf mit nur zwei Welpen ist.
Kleiner Exkurs: Ich züchte, weil ich immer noch die Vision habe, die Rasse des Dalmatiners durch meine Zucht zu erhalten, zu verbessern, zu fördern und zu unterstützen. Bei jeder Wurfplanung überlege ich, welcher Rüde am besten zu meiner Hündin passt. Anatomisch und vom Wesen, genauso wie von der Abstammung her hinsichtlich besonders auf Rassegesundheit als auch der genetischen Diversität und der Erhaltung des Genpools. Das bedeutet viel Arbeit, Recherche vorab und ebenso auch mehr Untersuchungen zur Deckzeitpunktbestimmung, längere Anfahrtswege zum passenden Rüden, welche leider nicht vom Himmel fallen, sondern rar gesät sind.
Dann wartet man gespannt, ob die Hündin trächtig ist und wenn ja, fiebert man der Geburt entgegen. Für mich ist die Geburt jeweils noch mal das Ereignis, vor dem ich einen Mordsrespekt als auch echt Bammel habe. Wie viel kann an dieser Stelle schief gehen! Wenn nicht alles glatt läuft, drohen letztendlich nicht nur Tod der Welpen, sondern auch schlimmstenfalls der Tod der eigenen Hündin. Man muss sich sehr bewusst sein, welchem Risiko die Zucht unterliegt.
Damit jeder sorgfältig überlegte Wurf tatsächlich der Dalmatinerzucht an sich zugute kommt, muss zumindest der ein oder andere Welpe später der Zucht zur Verfügung stehen (natürlich nur, sofern er sich entsprechend entwickelt und alle Voraussetzungen zur Zucht erfüllt, wenn es soweit ist).
Das bedeutet, dass die Rüden zur Zuchtzulassung geführt werden – was nun der einfachere Part ist, wogegen Hündinnen entweder in einer anderen Zuchtstätte unterkommen oder aber eine neue Zuchtstätte in Planung ist oder aber ihrem Züchter für ein, zwei Würfe in dessen Zuchtstätte zur Verfügung stehen.
Natürlich „müssen“ nicht alle Welpen in die Zucht. Aber wenn ich nicht planen würde, dass zumindest ein Teil der Welpen züchterisch gefördert wird (immer vorausgesetzt, sie entwickeln sich entsprechend), sondern alle Welpen auf dem Sofa verschwinden, dann ist dies einfach nur Hunde vermehren. Das braucht die Welt – gerade in heutigen Zeiten – definitiv nicht. Dann bin ich als Züchter „raus“ und hänge die Zucht an den Nagel.
Das bedeutet also, ich bin als Züchter auf die Hilfe und Unterstützung der Welpenkäufer angewiesen, indem diese mir ein offenes Ohr schenken und sich bereit erklären, ihren Welpen zukünftig auf die Zuchtzulassung vorzubereiten. Dabei stehe ich ihnen selbstverständlich gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Bei meinem C-Wurf lief es nun nicht glatt: Es waren nur drei Welpen, von denen einer quer vor dem Geburtskanal lag, was in einem Kaiserschnitt endete. Leider überlebte dieser dritte Welpe nicht, aber ich war sehr froh, dass ich meine Kato wieder lebendig mit nach Hause nehmen konnte! Und zwei reizende kleine Hundekinder, die sich in den vergangenen Wochen großartig entwickelt haben und mir sehr ans Herz gewachsen sind.
Es ist selbstverständlich, dass ich meine Welpen nur an Menschen abgebe, die sich bewusst sind, was für einen Schatz ich ihnen anvertraue. Ich bin sehr froh, dass ich für Pepe schon diese Menschen gefunden habe – genauso wie ich sehr enttäuscht und verärgert bin, dass meine kleine Nellie nicht Wert geschätzt und mein Vertrauen in die Interessenten nicht bestätigt wurde.
Nellie und auch Pepe sind zudem nochmals superextrembesondere Herzenshundekinder, denn Mutter Kato ist mein Herzenshund, da sie nicht nur so ist wie sie ist, sondern darüber hinaus eine sehr emotionale Bedeutung für mich hat. Kato hat väterlicherseits als auch mütterlicherseits meinen Seelenhund Humphrey auf ihrer Ahnentafel und sie kam nur wenige Tage vor seinem Tod 2020 auf die Welt. Sie zog hier ein als meine kleine Seelentrösterin und das hat sie wahrlich gemeistert. Ich kann noch gar nicht sagen, ob ich mit ihr nochmals einen Wurf machen möchte, nachdem ich während des Kaiserschnitts alleine im Auto gewartet und geheult habe, in der Angst sie zu verlieren.
Das bedeutet, dass sowohl Nellie als auch Pepe die einzigen Nachkommen meiner heißgeliebten Kato bleiben könnten.
Pepe ist ein fröhlicher, offener, kleiner Bursche, der von Anfang an munter durch sein Leben wedelt und sich über jeden und alles freut. Wenn er sich weiter so entwickelt wie bisher, freue ich mich, dass seine künftige Familie sich auf das Abenteuer „Zuchtzulassung“ einlassen möchte – auch wenn es Neuland für sie ist. Ich kann mich an dieser Stelle nur für das Vertrauen und die Unterstützung bedanken!
Nellie ist ein entspanntes, anschmiegsames und liebes Hundemädchen, das dalmatinertypisch natürlich auch ordentlich Gas geben kann. Beim Toben mit ihrem Bruder steht sie diesem in nichts nach.
Ich wünsche mir für Nellie ein besonderes Zuhause, in dem sie auch gefördert wird, was Ausstellung und später gegebenenfalls Zucht angeht. Menschen, die offen sind für eine künftige Zusammenarbeit, was Ausstellungen angeht oder beispielsweise den Aufbau einer eigenen Zuchtstätte, wenn denn alles passt. Ein Zuhause mit liebevollem Familienanschluss, Menschen, die sich mit Nellie beschäftigen, ihr Input für den Kopf bieten und mit ihr gemeinsam sportlich aktiv sind.
Ein mindestens 200%iges Zuhause. Es ist kein Notverkauf und Nellie kann und wird eben so lange hier bleiben, bis sich ihre 200%plus-Familie findet.
Wenn Sie ernstgemeintes Interesse an Nellie haben, können Sie mich gerne hier kontaktieren.
So, nun aber noch etwas Wichtiges in Sachen D-Wurf: Am Mittwoch habe ich mit Kajsa den Termin zum Trächtigkeitsultraschall.
Ich bin sehr gespannt, denn Kajsa macht es wirklich spannend. Man könnte sich ein Miniminiminibäuchlein einbilden, dazu auch etwas vergrößerte Zitzen. Was definitiv zugenommen hat: Die Neigung zum Klauen und Stehlen – hier ist Kajsa viel vehementer, rücksichtsloser und dreister geworden, als sie es je war. Und dabei hatten wir das doch gerade so schön in den Griff bekommen.
Und vielleicht hat es auch etwas zu bedeuten, dass Kajsas Mutti Auri sie nun immer wieder ausgiebig putzt, egal, ob Gesicht, Ohren, Bauch, Hinterteil oder Rücken. Auri ist da sehr sorgfältig und Kajsa erträgt es, wenn sie es nicht sogar genießt.
Sobald wir ein positives Ultraschallergebnis haben, nehme ich gerne Anfragen für den D-Wurf entgegen und dann gibt es auch eine eigene D-Wurf-Collage.