Audiometrische Untersuchung
Am Sonntag Vormittag war es soweit: Wir hatten den großen Termin zur Überprüfung der Hörfähigkeit: Die audiometrische Untersuchung oder auch umgangssprachlich „AEP“ oder „BAER Test“ stand für den C-Wurf, also für Nellie und Pepe, auf dem Programm.
Wie schon bei den vorangegangenen beiden Würfen hatten wir dafür einen Termin bei Dr. Kröger aus Berlin, der deutschlandweit mobil bei den Züchtern zuhause die Audiometrie vornimmt.
Mit nur zwei Welpen dauerte der Auf- und Abbau der Gerätschaften beinahe länger als die eigentliche Messung selbst. Für die Untersuchung muss der Welpe in Kurznarkose gelegt werden. Dann bekommt er die Elektroden zur Messung der Aktionspotential mit feinen Nadeln unter die Haut gepiekst und Ohrstöpsel ins Ohr, über die in einer bestimmten Frequenz und Lautstärke Geräusche abgegeben werden. Erst wird das eine Ohr gemessen, dann das andere. Kann der Hund auf dem jeweiligen Ohr hören, werden elektrische Signale vom Ohr weitergeleitet, welche über die Elektroden aufgefangen, gemessen und in Aktionspotentialen dargestellt werden. Das lässt sich dann graphisch in einer Kurve darstellen. Bleibt die Kurve flach, so hört der Welpe nichts. Oder das Gerät empfängt nichts, weil ein Ohrstöpsel nicht richtig sitzt oder eine Elektrode verrutscht ist. Ist man sich sicher, dass der Welpe eigentlich hört, empfiehlt es sich, Sitz von Elektroden und Ohrstöpseln zu überprüfen und die Messung zu wiederholen.
Bei beiden Welpen war ich mir sicher, dass sie hören können. Und zwar auf beiden Ohren. Es war recht unschwer zu beobachten bei nur zwei Welpen, da beide unabhängig voneinander auf Geräusche und Rufe reagierten und zwar direkt zielgerichtet. Bei einem nur einseitig hörenden Hund kann man zumeist beobachten, dass dieser sich zumindest für einen kurzen Moment erst einmal orientieren muss, aus welcher Richtung das Geräusch oder der Ruf kam. Bei größeren Würfen ist es mitunter schwierig zu erkennen, da die Welpen sich aneinander orientieren und beinahe gleichzeitig reagieren, obwohl vielleicht einer nur mit einem oder gar keinem Ohr hören kann. Bei nur zwei Welpen war es allerdings sehr einfach zu beobachten wie die beiden jeweils reagieren. Und wenn es ums Futter (Futterruf) geht, da hören sie auch, wenn sie gerade in den hintersten Ecke des Gartens auf Erkundung unterwegs sind.
Bei Nellie hat Dr. Kröger tatsächlich zwei Anläufe gebraucht, nochmal den Ohrstöpsel getauscht und dann tadaaaa – tauchte auf dem Bildschirm auch die erwartete Hörkurve auf. Nellie ist somit beidseitig hörend. Bei Pepe erschien das erwartete Ergebnis direkt: Auch er kann auf beiden Ohren hören.
Natürlich wurden Nellie und Pepe vor der Untersuchung mit einem Microchip versehen, der zur Identifikation des Hundes dient. Jeder Welpe bekommt seine eigene Microchipnummer, mit der er registriert wird. Diese Nummer findet sich auf seinen Dokumenten wie Ahnentafel, BAER-Test, EU-Impfpass, aber auch Wurfprotokoll und Zwingerbuch. Später wird sie auch für weiterführende Untersuchungen benötigt, damit die Ergebnisse dem Hund einwandfrei zuzuordnen sind.
Sinnvoll ist es zudem, wenn man seinen Hund im TASSO-Register registriert, so dass bei Verlust (beispielsweise Entlaufen des Hundes) und Wiederfinden der Microchip ausgelesen und der Hund seinem Besitzer über TASSO zugeordnet werden kann.
Damit ist ein weiterer großer Schritt in Nellies und Pepes Leben abgehakt. Als Nächstes folgen Impfung und danach die Wurfabnahme durch den Zuchtwart des Vereins.
Und dann ist die Welpenzeit hier schon wieder vorbei und Nellie und Pepe dürfen ausziehen… Die Zeit rennt.