Gleich vorweg, auch wenn es jeder verantwortungsvolle Züchter schreibt, der mit Herzblut bei seinen Hunden ist:

Meine Welpen sind etwas ganz Besonderes und liegen mir sehr am Herzen – jeder Einzelne!
Deswegen wünsche ich mir für jeden das beste Zuhause und die tollsten Menschen, die sich liebe- und verantwortungsvoll um das Hundekind kümmern werden, ein Leben lang. Genauso stehe ich gerne den „Hundeeltern“ mit Rat und Tat allzeit zur Seite und freue mich über Fotos und Berichte von den Knirpsen.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es (leider) auch zu Situationen kommen kann, in denen sich getrennte Wege für Hund und Mensch nicht vermeiden lassen. Hier hoffe ich auf das Vertrauen der „Hundeeltern“ meiner Welpen, dass ich sie auch in dieser schwierigen Situation unterstützen darf – sei es durch Tipps/Erfahrungsaustausch bis hin zum „worst case“ bei Vermittlung/Rücknahme des Hundekindes.

Warum Zucht im VDH?

Ich habe mich bewusst für die Zucht im VDH/FCI entschieden, denn ich möchte meinen Welpen das Bestmögliche auf ihrem Lebensweg mitgeben. Dazu gehört unter anderem das Basiswissen über die Rasse des Dalmatiners an sich:

Dalmatiner

Wie soll ein Dalmatiner aussehen (Anatomie, Rassestandard)?
Welche Besonderheiten bringt der Dalmatiner mit sich (Physiologie, Verhalten)?
Welche Bedürfnisse hat ein Dalmatiner (Haltung, Ernährung, Bewegung & Beschäftigung)?

Die Sachkenntnis über Genetik, Verhalten sowie Fortpflanzungsmedizin ist in meinen Augen Grundvoraussetzung für einen Züchter, ebenso wie die Qualität der eingesetzten Hunde. Als Züchter eines VDH-angehörigen Rassehundevereins – in meinem Fall der Club der Dalmatiner-Freunde e.V. (CDF) – erkennt man dessen Zuchtordnung & Regularien an, in denen die Voraussetzungen und Bedingungen festgelegt sind, welche erst einmal erfüllt werden müssen, bevor man den ersten Wurf planen kann.

Als Züchterin muss ich Sachkenntnis mitbringen und mich regelmäßig fortbilden.
Meine Zuchtstätte muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Zum Beispiel gibt es Richtlinien für die Wurfbox und Auslauf, für Licht und Temperatur, Beschäftigungsmöglichkeiten und Hygiene. Dies wird durch einen Zuchtwart des Vereins kontrolliert, abgenommen und bescheinigt.

AEP - Papercut's Alive and Kicking
Die audiometrische Untersuchung

Bevor ein Hund nun Welpen bekommen/zeugen darf, muss auch er die Voraussetzungen zur Zucht erfüllen: Er muss in einem VDH-angehörigen Zuchtbuch eingetragen sein und einen entsprechenden Abstammungsnachweis besitzen. Er muss anatomisch und wesenstechnisch die Bedingungen des Rassestandards erfüllen – dies wird in einer Zuchtzulassungsprüfung überprüft. Der Hund muss an mind. zwei Rassehundeausstellungen teilgenommen haben und dort durch Zuchtrichter bewertet worden sein.

Auch bestimmte Gesundheitsuntersuchungen sind vorgeschrieben: So zählen die audiometrische Untersuchung auf beidseitige Hörfähigkeit sowie die Auswertung des HD-Röntgens durch einen bestellten Gutachter als Zuchtvoraussetzung.

Natürlich muss der Hund alt genug sein, bevor er überhaupt zur Zucht eingesetzt werden darf. In der Zuchtordnung ist ein Mindestalter angegeben. Meiner Meinung nach darf eine Hündin aber durchaus noch etwas älter und erwachsener werden, selbst reifen, bevor sie Mutter wird.
Nach einem Wurf ist eine Mindestpause festgelegt, welche bis zu einem weiteren Wurf eingehalten werden muss. So kann sich die Mutterhündin von ihrem Wurf in Ruhe „erholen“. Gebärmutter und Gesäuge können sich zurückbilden und regenerieren.
Eine Hündin darf übrigens auch nur bis zu einem bestimmten Alter (Vollendung des achten Lebensjahr) belegt werden.

Durch diese Regeln ist der Grundstein für eine verantwortungsvolle Zucht nach bestem Wissen und Gewissen gelegt. Jedoch liegt es in der Selbstverantwortung eines jeden Züchters, diese Basis weiter auszubauen und darauf aufzubauen.

So gehört das Selbststudium von zuchtrelevanten Themen rund um den Hund dazu, das Lesen und Recherchieren der Hunde auf den Ahnentafeln, Gespräche und Erfahrungsaustausch mit anderen Züchtern, das Besuchen von Ausstellungen, um sich die aktuellen Hunde auch mal live anzusehen. Und dies sollte über das obligatorische jährliche Züchterseminar, welches von Seiten des Vereins gefordert wird, hinausgehen!

Aber zurück zu VDH/FCI: Nicht nur, dass durch die Mindestbedingungen eine solide Zuchtbasis geschaffen wird, es stehen auch viele Hunde und vor allem Informationen über diese Hunde zur Verfügung. Dank Zuchtbüchern, Gesundheitsuntersuchungen wie eben HD-Röntgen und Audiometrie, aber auch den weit zurück verfolgbaren Abstammungsnachweisen, Ausstellungsberichte und -ergebnisse, Fotos und Videos von Hunden, langjährigen Züchtern und deren Erfahrung… dank alle dem und darüber hinaus steht viel Information zur Verfügung. Man kann die Eltern seiner künftigen Welpen so aussuchen, dass gezielt auf Gesundheit, Typ und Wesen gezüchtet werden kann.
Durch diese Selektion konnte der Anteil an tauben Welpen bei den Dalmatinern in den vergangenen Jahren stark gesenkt werden. Auch spielt die Hüftdysplasie so gut wie keine Rolle beim Dalmatiner, sondern ist stets unter Kontrolle.

Eines darf man dabei allerdings nie vergessen:
Selbst wenn man noch so gewissenhaft und genau recherchiert, die Hunde durchleuchtet und alles perfekt plant und durchführt – es handelt sich immer noch um Lebewesen und keine Sachgegenstände.
Trotzdem kann etwas schief gehen und Hunde/Welpen erkranken.

Auch wenn man sich 1000%ig bemüht, eine Garantie kann keiner geben. Aber man sollte immer das Bestmögliche investieren!

Ich wünsche mir glückliche und gesunde Welpen, die auch wie Dalmatiner aussehen. Und ich wünsche mir genauso, dass die künftigen Hundebesitzer meiner Welpen so glücklich wie ihre Hundekinder sind und mir mit strahlenden Augen von ihren tollen Hunden berichten!